Classicum! Save Our Souls – Save Our Greek !

XAIPETE ! Seid gegrüßt, Freut Euch! So heißt der Gruß der alten Griechen wörtlich. Kann sich ein Freund des Griechischen freuen, wenn das Griechische an deutschen Gymnasien bald verstummt? Immer weniger Schülerinnen und Schüler lernen heute die klassischen Sprachen. Der momentane Zuwachs an Lateinschülern ist meines Erachtens eine kurzfristige Modeerscheinung. Es ist nicht die neuentdeckte Liebe zum Lateinischen, sondern die neuentdeckte Lust an Bildungsqualität. Und die sucht man, mit Recht, bei Schulen mit hohem Anspruch. Dies sind oft genug Schulen, die an Werten festhalten, an Qualität und guten Traditionen, und damit auch an den alten Sprachen. Latein und Griechisch sind zu Luxusgütern geworden. Man braucht für das Berufsleben kein Latein mehr, geschweige denn Griechisch. Viele können sich, viele wollen sich diesen Luxus nicht mehr leisten.

Da hilft kein Jammern. Soll man tatenlos zusehen? Oder kann man etwas dagegen tun? Ich habe diesen zweiten Weg gewählt. Seit über zwei Jahrzehnten gebe ich Griechisch-Kurse in der Erwachsenenbildung. Bildungsinteressierte Menschen wollen Griechisch lernen, aber nicht um jeden Preis, und vor allem nicht in jeder Länge. Vielen genügt ein kleiner Einblick. Manch einer will die Fachbegriffe seines Berufes sicherer beherrschen, mancher die vielen Fremdwörter besser verstehen, ein anderer will die Geschichte unserer Kultur besser verstehen lernen.

Wenn man will, dass mehr Menschen das Bildungsgut der alten Sprachen kennen lernen, muss man gute Bedingungen dafür schaffen. Mein Vorschlag:

“Basiskurs Klassische Sprachen” als Wahlfach am Gymnasium
oder als Intensiv-Kurs in der Erwachsenenbildung.

Gerne biete ich Kolleginnen und Kollegen der Klassischen Philologie meine Lehrmaterialien für einen Griechisch-Kurs an. Email genügt.

Ich führe diese Einführungen in Form eines Bildungsurlaubs durch. Dies mag manchen zu kurz sein, ich aber sage: Ein kurzer Sprachenurlaub in einer Fremdsprache ist allemal besser, als diese Sprache gar nicht zu lernen. Dies gilt auch für Griechisch. Ich habe für Griechisch – und Latein – auf diese Weise sehr viele Freunde gewonnen.

Die Griechen schenkten Europa die Seele

Warum liegt mir Griechisch so sehr am Herzen? – Die Griechen schenkten Europa die Seele. Die Wiege Europas steht in Griechenland, nicht in Rom. Latein war zwar über viele Jahrhunderte die gemeinsame Sprache Europas, aber die meisten typischen Kulturwörter kommen aus dem Griechischen. Beispiele:

Musik, Musen, Theater, Orchester, Chor, Schule, Poesie, Harmonie, Lyrik, Mythos, Drama, Eros, Epos, Theorie, Praxis, Basis, Methode, System, Logik, Mathematik, Physik, Atmosphäre, Philosophie, Philologie, Ethik, Theologie, Geometrie, Arithmetik, Architektur, Astronomie, Gastronomie, Anatomie, Therapie, Bibliothek, Ökonomie, Ökologie, Technik etc.

Die Griechen haben Europas große Werte geschaffen. Die Griechen entwickelten die Ideen der Demokratie und des freien Dialogs, vor allem auch in der geistigen Auseinandersetzung mit den Theokratien Asiens und Ägyptens mit ihrem Luxus, ihrer Verschwendung und Verachtung des Individuums. Die Griechen entwickelten das philosophische und wissenschaftliche Denken, die Ideale der Gerechtigkeit, gemäßigten Lebensart und der humanen Bildung. Kurz: Sie schufen die großen Ideen Europas.

Die Römer drehten politisch und philosophisch zunächst das Rad der Geschichte wieder rückwärts: Römischer Cäsarenwahn und römisches Machtstreben gefährdeten die Entwicklung der Humanität in Europa. Durch die Wiederentdeckung der griechischen Antike und ihrer Ideen wurde Europa aus dem Dunkel des Mittelalters erlöst. Erst die Wiederentdeckung der Griechen im Zeitalter des Humanismus, der Renaissance und der Aufklärung formte unser abendländisches Denken und Fühlen.

Also: Die Griechen schufen die Seele Europas. Wir sollten alles tun, um diese Sprache weiter zu geben, der wir so viel verdanken.

Latein war früher das Englisch von heute. Im Mittelalter und in der Neuzeit, bis vor 200 Jahren, konnte man ohne Latein „nichts werden“. Man konnte in Gesellschaft nicht mitreden, man konnte nicht studieren. Heute braucht man für diesen Zweck Englisch und Computer-Fertigkeiten. Bis vor kurzem brauchte man zum Studium vieler Fächer das Latinum. Wie die Messlatte für das Latinum entstanden ist, können Sie an anderer Stelle dieser Website nachlesen.

Mittlerweile braucht man das Latinum nur noch für wenige Fächer, und wer es braucht, kann es an den Universitäten und in Semesterferienkursen erreichen. In vielen Bundesländern wurde die Messlatte für das Latinum sehr tief gelegt. Ein einheitlicher Standard ist weder deutschlandweit noch europaweit möglich. Dies öffnet Ungerechtigkeiten bei der Vergabe von Studienplätzen Tür und Tor.

Warum soll man nicht eine Messlatte entfernen, die keinen Sinn mehr hat? Warum nicht Latein lernen wie in vielen anderen Ländern Europas? Dort gibt es überhaupt keine Kriterien für ein Minimum an Lateinkenntnissen. Man lernt ein, zwei Jahre, und das ist genug. Wer will, kann weitermachen. Aber man kann es auch genug sein lassen. Und im Bedarfsfall überprüfen Fakultäten, ob man für ein jeweiliges Fach genügend Kenntnisse besitzt. Diese sind jeweils verschieden, denn ein Historiker braucht anders gewichtete Lateinkenntnisse als der Theologe oder der Philologe.

Wenn man aber Latein nicht für ein Spezialstudium braucht, sondern als geistigen Luxus, aus Gründen der Allgemeinbildung und aus Freude an der Horizonterweiterung lernen will, um die Anfänge der europäischen Kultur kennen zu lernen, dann sollte man gleich die sinnvollere Lösung in Erwägung ziehen: Latein u n d Griechischkennen lernen, und zwar in Kurzform!

Auf jedem Euro-Schein finden wir heute das lateinisch und das griechisch geschriebene EURO und EYPO. Griechisch ist die erste Muttersprache Europas, Latein die zweite. Mit Griechisch lernt man also die erste Muttersprache Europas kennen, und wenn man zugleich die neugriechische Aussprache lernt, erhält man Anfangskenntnisse in einer weiteren modernen Fremdsprache, nämlich Neugriechisch.

Es schadet dem Lateinischen nicht, wenn es abspeckt. Es ist ein viel größerer Gewinn, wenn man zusammen mit etwas Lateinkenntnissen auch noch etwas Griechisch-Kenntnisse erwirbt:

A little bit of Latin, a little bit of Greek!

Es ist allen Lobes wert, wenn sich junge Leute mit alten Sprachen befassen. Sie sollen sich damit nicht quälen. Dieser Luxus soll nicht mit Ängsten und Notenqualen verbunden sein. Energie und Disziplin braucht man auf jeden Fall fürs Lernen, doch sollen Latein und Griechisch nicht zur Last werden. Alte Sprachen sollen Freude machen! Sonst erreicht man das Gegenteil.

Von hundert Teilnehmern an einem Basiskurs Latein und Griechisch gewinnen Sie hundert Freunde für die alten Sprachen! – Fragen Sie dagegen hundert Menschen, die viele Jahre Latein gelernt haben, ohne Einblick in Griechisch, so werden Sie folgendes Resultat finden: nur wenige sind darüber glücklich und zufrieden. Viele würden im Rückblick nicht mehr so viel Zeit darauf verwenden, und nicht wenige sind zu erklärten Latein-Hassern geworden… Das ist nicht der Sinn der Sache!

Wir brauchen neue Lösungen! Ich biete eine davon an und stelle gerne mein Lehrmaterial für den Basiskurs Griechisch zur Verfügung. Jede/r Griechisch-Lehrende kann mit dieser Basis arbeiten und später eigene Materialien und Arbeitsblätter entwickeln und eigene Schwerpunkte setzen.

Gerne erläutere ich kurz, wie das Lehrmaterial entstanden ist. Ich hatte bereits den Lateinkurs zur Allgemeinbildung entwickelt und mehrmals durchgeführt. Viele Teilnehmer des Lateinkurses wollten nun gerne auch einen Einblick in Griechisch haben. Zunächst zweifelte ich daran, ob man dies als Kompaktkurs  überhaupt leisten könne. Ich fuhr zu meinem ehemaligen Lehrer Dr. Friedrich Maier, damals Lehrbeauftragter an der Universität München, später Professor für Didaktik der Alten Sprachen in Leipzig und Berlin. Ich erläuterte mein Anliegen und fragte ihn, welche Lehrmaterialien es gebe, die er empfehlen könne. Er sagte mir, nein, das gäbe es noch nicht, und er endete mit den Worten: „Machen S i e das doch!“ – Ich gebe zu, dass mich diese Worte inspiriert und motiviert haben. Erstens wusste ich nun sicher, dass es noch kein Lehrmaterial zu diesem Zweck gab, und zweitens freute es mich, dass mein geschätzter Hochschullehrer mir das Unternehmen zutraute. So bekam der Lateinkurs ein Schwesterchen.

Der „Basiskurs Klassische Sprachen“ ist in der Erwachsenenbildung gut aufgenommen worden. Ich habe die Kurse sowohl als wöchentliche Abendkurse durchgeführt als auch als einwöchige Intensiv-Seminare. Gerne gebe ich zu, dass mir die Intensiv-Seminare besser zusagt. Vor allem, weil das schöne Ambiente der Tagungsstätten und die Ferne der Alltagssorgen den Teilnehmern zusätzlichen Gewinn und Lernfreude bringen. Dennoch ist eine Durchführung per Doppelstunden möglich und sinnvoll.

Autodidaktisch geht es nicht ! Man braucht begeisterte Lehrer!

Als Material zum autodidaktischen Lernen eignet sich mein Material nicht. Ich denke, man braucht für den Mini-Kurs immer auch das gesprochene Wort.

Und noch mehr: Man braucht den begeisterten Lehrer bzw. die Lehrerin aus Fleisch und Blut. Auch andere Sprachen lernt man nur in Ausnahmefällen autodidaktisch per Buch oder online.

Die Materialien (ca. 30 Seiten) kann man kostenlos bei mir beziehen.
Ich sende Sie Ihnen gerne zu.  Dr. Peter Heigl  dr-heigl@t-online.de
 

Inhalt:

Logos: Griechisch lesen und schreiben lernen
Logos: Bekannte griechische Zitate
Logos: Reise zu den alten Griechen
             und durch die europäische Sprachgeschichte
Logos: Griechische Wörter in den modernen Sprachen